Spätgotische Kirchenanlage von 1518
Die Ruine der spätgotischen Kirche San Gaudenzio ist eines der eindrücklichsten Baudenkmäler des Bergells. Gemäss Legende war die einstige Wallfahrtskirche einem Märtyrer des 4. Jahrhunderts gewidmet, der den Tod durch das Schwert fand. Die Weihe der Kirche und ihres Friedhofs fand am 13. Mai 1518 statt. Im Laufe der Reformation wurde San Gaudenzio 1551 entweiht, darauf als Friedhofskirche genutzt und im Jahr 1738 endgültig aufgegeben.
Auf Initiative und unter Leitung des Bergeller Künstlers Giovanni Giacometti wurden im Jahr 1925 erste Stabilisierungsarbeiten an der Kirchenruine vorgenommen. Ab 2009 wurden unter Ägide der Stiftung San Gaudenzio und in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und dem Archäologischen Dienst des Kantons Graubünden dringend nötige Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten ausgeführt. Diese Arbeiten wurden 2022 abgeschlossen. Die Kirchenanlage, die sich im Eigentum der Gemeinde Bergell befindet, steht als Kulturgut von regionaler Bedeutung unter Denkmalschutz.