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Rudolf Zinggeler, 1927. Schweizerische Nationalbibliothek, Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege: Archiv Rudolf Zinggeler.
Ralph Feiner

San Gaudenzio

Spätgotische Kirchenanlage von 1518

Die Ruine der spätgotischen Kirche San Gaudenzio ist eines der eindrücklichsten Baudenkmäler des Bergells. Gemäss Legende war die einstige Wallfahrtskirche einem Märtyrer des 4. Jahrhunderts gewidmet, der den Tod durch das Schwert fand. Die Weihe der Kirche und ihres Friedhofs fand am 13. Mai 1518 statt. Im Laufe der Reformation wurde San Gaudenzio 1551 entweiht, darauf als Friedhofskirche genutzt und im Jahr 1738 endgültig aufgegeben.

Die Legende des hl. Gaudentius

Die St. Gaudentiuskirche ist einem Märtyrer gewidmet, der gemäss einer Legende zu Beginn des 4. Jh. das Christentum im Bergell einführte und den Tod durch das Schwert fand. Die mit Reliquien ausgestattete Wallfahrtskirche wurde unweit von der Stelle errichtet, wo der Enthauptete seinen Kopf niederlegte.

Paolo Pomatti, Entstehungsjahr unbekannt. Archivio Storico di Bregaglia.
Ralph Feiner

Architektur

San Gaudenzio ist eine der grossen spätgotischen Kirchenbauten Graubündens. Sie folgt dem klassischen Typus mit einschiffigem Langhaus und eingezogenem Polygonalchor. Die Gewölbe sind eingestürzt, die Aussenmauern jedoch haben sich weitgehend erhalten. Sie präsentieren eine ungemeine Weite und Höhe des Raums, elegante Spitzbogenfenster mit filigranen Füllungen (Masswerke) sowie präzise Steinmetzarbeiten.

Rudolf Zinggeler, 1927. Schweizerische Nationalbibliothek, Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege: Archiv Rudolf Zinggeler.
Ralph Feiner

Restaurierung - Konservierung

Auf Initiative und unter Leitung des Bergeller Künstlers Giovanni Giacometti wurden im Jahr 1925 erste Stabilisierungsarbeiten an der Kirchenruine vorgenommen. Ab 2009 wurden unter Ägide der Stiftung San Gaudenzio und in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und dem Archäologischen Dienst des Kantons Graubünden dringend nötige Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten ausgeführt.

Paolo Pomatti, Entstehungsjahr unbekannt. Archivio Storico di Bregaglia.
Ralph Feiner

Etappierung der Restaurierungsarbeiten

Von 2009 bis 2022 wurden in San Gaudenzio in zwei Etappen umfangreiche Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Kirchen- und Hospizruine ausgeführt.  Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten wurden dank Beiträgen der Gemeinde Bergell, der Region Maloja, des Kantons Graubünden, sowie von Stiftungen und Einzelpersonen ermöglicht.

Emil Meerkämper, vor 1924. Staatsarchiv Graubünden.

Unterstützung

Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten wurden dank Beiträgen der Gemeinde Bergell, der Region Maloja, des Kantons Graubünden, sowie von Stiftungen und Einzelpersonen ermöglicht.
Die Stif- tung San Gaudenzio möchte sich bei all denjenigen bedanken, die mit ihren Beiträgen zur Restaurierung und Instandhaltung der Kirchen- und Hospizruine beigetragen haben.

Ralph Feiner

San Gaudenzio heute und morgen

Mit dem Abschluss der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten ist es gelungen, die Kirchen- und Hospizruine für die nächsten Generationen zu erhalten und die Bausubstanz vor weiterem Verfall zu schützen.

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